Statement zur Kündigung von Andreas Kohring
Liebe Kommiliton*innen,
Im Rahmen des Gerichtsverfahrens zwischen Andreas Kohring und der Humboldt-Universität zu Berlin bezüglich seiner Kündigung, hat die Universität am 09. Januar 2024 erklärt, dass sie sich mit ihm außergerichtlich auf einen Vergleich geeinigt habe. Er ist demnach mit Wirkung zum 30. Juni 2024 gekündigt und bis dahin freigestellt. Mit diesem Vergleich wird Andreas Kohring auch nicht mehr an unserem Institut lehren können.
Für uns bedeutet das, dass viele Studierende, die über Jahre von Andreas Kohring belästigt wurden oder sich vor ihm fürchten mussten, nun die endgültige Sicherheit haben, seinen Übergriffigkeiten nicht mehr ausgesetzt zu sein. Wir sind froh, dass unser Brief an die Präsidentin diese Kündigung zur Folge hatte und bedanken uns bei dem Präsidium, dass es im Fall Andreas Kohring mit zwei Kündigungen entschieden gegen ihn durchgegriffen hat.
Vor allem möchten wir uns aber bei den Betroffenen und Zeug*innen für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Durch ihre mutige Entscheidung, sich bei uns zu melden und in dem Prozess aussagen zu wollen, konnte es zu diesem Vergleich kommen. Wir bedauern sehr, dass Kohrings Aussage, er habe sich immer korrekt verhalten, nicht widerlegt werden konnte. Gleichzeitig sind wir aber für die Betroffenen erleichtert, dass sie diesen schwierigen Schritt der gerichtlichen Aussage, der nicht nur psychisch belastend ist, sondern auch retraumatisierend sein kann, erspart wurde.
Auch beim RefRat möchten wir uns für die Unterstützung und rechtliche Beratung bedanken, sowie bei der Initiative #metoohistory, die online deutschlandweit Machtmissbrauch an Universitäten thematisiert. Ebenfalls danken wir dem Awareness-Team für die Betreuung der Betroffenen.
Für uns bleibt am Ende festzuhalten: Diese Kündigung ist nur ein Etappensieg. Die Strukturen, die Machtmissbrauch förderten und erst den Fall Andreas Kohring ermöglichten, bestehen auch nach seiner Kündigung weiter. Als Studierendenvertretung arbeiten wir weiter daran, diese jahrelang gewachsenen Strukturen aufzubrechen und nachhaltig zu verändern. Die FSI Geschichte duldet weder Diskriminierung, noch Übergriffe jeglicher Art.
Solltet ihr von Diskriminierung betroffen sein, wendet euch gerne an das Awareness-Team der FSI Geschichte. Das Awareness-Team steht hinter euch, vertritt eure Interessen in anonymer Form, bietet Betroffenenschutz und begleitet euch auf Wunsch. Jedes konstruktive Feedback, das uns dabei unterstützt, unsere Arbeit zu verbessern, ist für uns von unschätzbarem Wert. Wir laden euch herzlich dazu ein, euch in der FSI Geschichte zu engagieren und gemeinsam mit uns daran zu arbeiten, das Institut zu einem Raum ohne Diskriminierung zu gestalten.
Das Awareness-Team ist für euch da und hier erreichbar.
Ihr könnt uns auch per E-Mail kontaktieren: fsi_ifg_awareness@posteo.de
Eure Beteiligung und euer Feedback sind entscheidend für die Weiterentwicklung unserer Initiative. Vielen Dank für eure Unterstützung auf diesem Weg.