Humboldt-Universität zu Berlin - Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

PD Dr. Felix Römer

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Name
PD Dr. Felix Römer
E-Mail
fe.roemer (at) hu-berlin.de

Einrichtung
Humboldt-Universität → Präsidium → Philosophische Fakultät → Institut für Geschichtswissenschaften → Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Sitz
Friedrichstraße 191-193 , Raum 5011
Telefon
(030) 2093-70616
Fax
(030) 2093-70644
Sprechzeiten
Donnerstag, 14-16 Uhr über Zoom (Anmeldung per E-Mail)
Postanschrift
Friedrichstr. 191-193, 10117 Berlin

 


Curriculum Vitae


Felix Römer gehört seit 2019 zum Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, aktuell als Heisenberg-Stipendiat und zuvor als wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie als Lehrstuhlvertreter (WiSe 2021/22 und SoSe 2022). Im WiSe 2022/23 vertrat er auch den Lehrstuhl für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus am IfG. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut London (2012-2019) und von 2013-2016 auch Gastdozent an der London School of Economics and Political Science, nachdem er 2008-2012 am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig war.

Auszeichnung mit dem Carl Erdmann-Preis für herausragende Habiliationen durch den Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands im September 2023. Die Aufnahme ins Heisenberg-Programm der DFG erfolgte im August 2022. Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin und Zuerkennung der Lehrbefähigung für das Fach Neuere und Neueste Geschichte im April 2021. Doctoral Research in Freiburg i.Brsg. und Promotion an der Christian Albrechts-Universität Kiel im Jahr 2007; 1999-2003 Studium der Fächer Mittlere und Neuere Geschichte, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Alte Geschichte in Kiel und Lyon.


 

Forschungsschwerpunkte

 

Felix Römers Forschungsschwerpunkte liegen in der westeuropäischen Geschichte nach 1945 und in der deutschen Geschichte vor 1945. Er hat Bücher und Artikel zur Kultur- und Gewaltgeschichte des NS-Staates, des Zweiten Weltkriegs und der Wehrmacht veröffentlicht. Seine aktuelle Forschung beschäftigt sich mit der Wissensgeschichte der ökonomischen Ungleichheit in Großbritannien und der Bundesrepublik seit der Nachkriegszeit.


 

Aktuelle Veröffentlichungen

- 'Faktizität und Kategorienbildung in der Geschichtswissenschaft', VHD Journal 11 (2024), S.26-33.

- 'Poverty, Inequality Statistics and Knowledge Politics Under Thatcher', The English Historical Review, 2022.

- 'Soziale Ungleichheit in der Pandemie. Warum Deutsche weniger darüber wissen als Briten‘, Geschichte der Gegenwart, 03.03.2021. Link.

- 'Evolving Knowledge Regimes: Economic Inequality and the Politics of Statistics in the United Kingdom since the Postwar Era’, KNOW: A Journal on the Formation of Knowledge 4 (2020), S. 325-52. Link.

- ‘Boris Johnson, Thatcherism, and the Rhetoric of “Wealth Creators”‘, Renewal 28 (2020) 2, 75-80.

- Comrades. The Wehrmacht from Within. Translated by Alex J. Kay (Oxford: Oxford University Press, 2019). Link.


 

Bücher

-Inequality Knowledge. The Making of the Numbers about the Gap between Rich and Poor (Berlin: DeGruyter, 2023).

- Die narzisstische Volksgemeinschaft. Theodor Habichts Kampf, 1914 bis 1944 (Frankfurt / Main: Fischer Verlag, 2017).

- zusammen mit Jörg Döring and Rolf Seubert, Alfred Andersch desertiert. Fahnenflucht und Literatur, 1944-1952 (Berlin: Verbrecher Verlag, 2015).

- Kameraden: Die Wehrmacht von innen (München: Piper Verlag, 2012).

- Der Kommissarbefehl: Wehrmacht und NS-Verbrechen an der Ostfront 1941/42 (Paderborn: Schöningh Verlag, 2008).


 

Forschungsprojekt

Fritz Thyssen Forschungsprojekt Wie die Deutschen die oberen 1% entdeckten. Eine Wissensgeschichte der ökonomischen Ungleichheit in der Bundesrepublik

Wie wir heute über ökonomische Ungleichheit denken und sprechen, basiert auch auf Wissensbeständen und statistischen Messungen, die nicht objektiv sind, sondern soziale Konstrukte darstellen, die eine Geschichte haben. Das Forschungsprojekt historisiert die Statistiken zur Einkommens- und Vermögensverteilung sowie die Messung der Armut und geht der Bedeutung dieses statistischen Wissens in der politischen Kultur der Bundesrepublik seit der Nachkriegszeit nach.

In der Historiographie gilt die Bundesrepublik in dieser Hinsicht als Sonderfall: Ökonomische Ungleichheit wurde lange aus dem westdeutschen Selbstbild verdrängt, und später als andere westeuropäische Gesellschaften beschäftigte sich die bundesdeutsche Öffentlichkeit mit der Armut. Die Nachwirkungen dieser Tradition sind bis heute zu spüren, bis in die medialen Diskussionen über die gegenwärtige Pandemie. Das Forschungsprojekt erkundet diese unterbelichteten Seiten der bundesdeutschen Geschichte aus neuer Perspektive.

Das Forschungsprojekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung mit einer eigenen Stelle und Sachmitteln gefördert.