Humboldt-Universität zu Berlin - Alte Geschichte

Prof. Dr. Aloys Winterling: Start - Publikationen - Kurzvita - Lehre


Lehre im Wintersemester 2013/14

Im Wintersemester 2013/14 biete ich eine Vorlesung, eine Übung, ein Masterseminar, ein Forschungsseminar und (zusammen mit Wilfreid Nippel) ein Colloquium an. Details und wichtige organisatorische Hinweise finden sie durch Anklicken der Veranstaltung in der nachstehenden Liste:


51102 Vorlesung

Einführung in die Alte Geschichte

Mittwochs, 10-12 Uhr

UL 6, 3038

 

Entsprechend den Bedeutungen des Wortes „Geschichte“ ist die Vorlesung in drei Teile geteilt: 1. geht es um das vergangene Geschehen, um einen Überblick über die wichtigsten Strukturen und Institutionen, Prozesse und Ereignisse der griechisch-römischen Antike (ca. 1000 v. Chr. – 500 n. Chr.). 2. geht es um Alte Geschichte als gegenwärtige Wissenschaft von der antiken Vergangenheit. Hier werden zentrale geschichtswissenschaftliche Fragestellungen, Begriffe, Methoden und Theorien erläutert, die es ermöglichen, gesichertes Wissen über die Antike herzustellen. 3. geht es um Alte Geschichte als ausdifferenziertes, spezialisiertes Teilfach der Geschichtswissenschaft. Dazu werden im Überblick behandelt: die wichtigsten aus der Antike überlieferten Quellengattungen und der Umgang mit ihnen, die Grundzüge der Geschichte der Alten Geschichte seit der Renaissance, schließlich die wichtigsten fachspezifischen Informationsmöglichkeiten zur griechisch-römischen Antike (Einführungen, Lexika, Handbücher, Bibliographien) in gedruckter und in digitaler Form. Abschließend soll das Problem der Konstruktivität historischen Wissens erörtert und eine Antwort auf die Frage versucht werden: Welchen Sinn hat es, sich gegenwärtig mit der antiken Geschichte zu beschäftigen?

 

Literaturhinweise:

Allgemein: Wirbelauer, Eckhard (Hg.), Oldenbourg Geschichte Lehrbuch Antike, München 2004; Leppin, Hartmut, Einführung in die Alte Geschichte, München 2005.

Zu Teil 1 der Vorlesung: die einschlägigen Passagen aus: Der Große Ploetz. Auszug aus der Geschichte, 31. Aufl., Freiburg 1992; Heuß, Alfred, Hellas, Propyläen Weltgeschichte, Bd. 3, Berlin 1962, 69-400; ders., Römische Geschichte, 6. Aufl., Paderborn u.a. 1998.

Teil 2: Timpe, Dieter, Alte Geschichte und die Fragestellung der Soziologie, in: HZ 213, 1971, 1-12; Koselleck, Reinhart, ‘Erfahrungsraum’ und ‘Erwartungshorizont’ – zwei historische Kategorien [1975], in: ders., Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt am Main 1979.

Teil 3: Blum, Hartmut, Wolters, Reinhard, Alte Geschichte studieren, Konstanz 2006;

Schlußfrage: Meier, Christian, Was soll uns heute noch die Alte Geschichte?, in: Wilfried Nippel (Hg.), Über das Studium der Alten Geschichte, München 1993, 323-352; Winterling, Aloys, Über den Sinn der Beschäftigung mit der antiken Geschichte, in: Jörn Rüsen u.a. (Hg.), Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und Wertkonzepte im Altertum, Mainz 2003, 403-419.

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51106 Übung

Max Webers Theorie des antiken Kapitalismus

Dienstags 16-18

FRS 191, 4031

 

„Max Weber war ohne Zweifel einer der bedeutendsten Althistoriker. Nur dass das den wenigsten Vertretern dieses Faches bisher aufgefallen ist.“ Der zweite Teil dieser Aussage von Christian Meier aus dem Jahr 1988 trifft nach wie vor zu. Um den ersten, um die Frage, ob den althistorischen Arbeiten dieses Begründers der Soziologie besondere Bedeutung für die Geschichte der griechisch-römischen Antike zukommt, wird es in dieser Übung gehen. Anhand der gemeinsamen Lektüre einschlägiger Texte Webers (v.a. die Abhandlungen „Agrarverhältnisse im Altertum“ und „Die Stadt“ sowie die entsprechenden Passagen in Webers Hauptwerk „Wirtschaft und Gesellschaft“) soll v. a. seine Globalthese vom Aufstieg und Niedergang eines spezifisch antiken „politischen Kapitalismus“ analysiert werden. Vor dem Hintergrund vergangener und gegenwärtiger Kapitalismuskonzeptionen wird nach den zeitgebundenen Prämissen und Theorien Webers, nach seiner Konzeption des Verlaufs der griechisch-römischen Geschichte sowie nach Anschlussmöglichkeiten heutiger Forschung an seine Ergebnisse gefragt werden.

 

Literaturhinweise: Max Weber, Die sozialen Gründe des Untergangs der antiken Kultur [1896], in: ders., Gesammelte Aufsätze zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 2. Aufl., Tübingen 1988, 289-311; ders., Agrarverhältnisse im Altertum [1908], ebd. 1-288 (beide wieder in: ders., Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Altertums. Schriften und Reden 1893-1908. Hg. v. Jürgen Deininger, Tübingen 2006); ders., Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. v. Johannes Winckelmann, 5. Aufl., Tübingen 1972, 727-814; ders., Die Stadt. Hg. v. Wilfried Nippel, Tübingen 1998. – Sekundärliteratur: Niklas Luhmann, Zweck – Herrschaft – System. Grundbegriffe und Prämissen Max Webers, in: Renate Mayntz (Hg.), Bürokratische Organisation, Köln, Berlin 1968, 36-55; Wilfried Nippel, Methodenentwicklung und Zeitbezüge im althistorischen Werk Max Webers, in: Geschichte und Gesellschaft 6, 1990, 355-374; ders., Vom Nutzen und Nachteil Max Webers für die Althistorie, in: Antike und Abendland 40, 1994, 169-180; Aloys Winterling, Die römische Republik im Werk Max Webers. Rekonstruktion – Kritik – Aktualität, in: Historische Zeitschrift 273, 2001, 595-635; Jürgen Deininger, Max Weber und Michael Rostovtzeff: Kapitalismus, "Leiturgiestaat" und Kolonat in der Antike, in: Hyperboreus 10, 2004, 147-160; Hans Kloft, Max Weber und der antike Kapitalismus, in: Linda-Marie Günther, Volker Grieb (Hg.), Das imperiale Rom und der hellenistische Osten. Festschrift für Jürgen Deininger zum 75. Geburtstag, Stuttgart 2012, 171-190; Jürgen Kocka, Geschichte des Kapitalismus, München 2013.

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51120 Master Seminar

Aristotle’s Politics [in englischer Sprache]

zus. mit Colin King (Institut für Philosophie)

Montags, 12-14

FRS 191, 5009

 

This Seminar on Aristotle’s Politics is offered as part of the English-language curriculum at the Humboldt-Universität (and hence in English). The eight books of Aristotle’s Politics contain a theory of political organization which differs from most modern, post-secular political theories in at least three major respects. 1. Assuming that human communities are organic or naturally occuring instead of contractual, Aristotle bases his theory of them upon a theory of the household (Book 1), from which he thinks political communities arise. 2. The ancient Greek concept of a »constitution« (politeia) contains more than the workings of government; it is meant to describe also social norms and institutions. Thus his critique of other theories of best constitution and his own observations concerning constitutions existing during his time (Books 2–4) contain more than we would expect from a contemporary theory of political constitutions. 3. His political theory comes with an accompanying theory of the good life which provides a normative, ethical basis for the evaluation and even planning of political communities (as evidenced in Books 5–8, on the pathology and proper creation of political communities). – With regard to selected parts from each of these theoretical aspects we shall seek to understand Aristotle’s theory against the background of historical facts concerning e.g. ancient economy, slavery, democracy and oligarchy.

 

Literature: The Greek-English edition of the Politics in the Loeb series will serve as our text.

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51123 Forschungsseminar

Althistorische Forschungspraxis

(für althistorische Doktoranden und Studierende des MA Alte Geschichte)

Donnerstags, 16-18

FRS 191, 4026

 

In diesem Seminar sollen einerseits grundlegende Probleme (alt-)historischer Methode und Theorie anhand der Lektüre zentraler Texte gemeinsam diskutiert und bearbeitet werden. Andererseits werden die Teilnehmer/innen Fragen und Probleme eigener Abschluss- und Forschungsarbeiten präsentieren und zur Diskussion stellen. Die Veranstaltung richtet sich somit an Doktoranden und Studierende, die sich intensiver mit der griechisch-römischen Antike befasst haben oder befassen wollen und die bereit sind, sich auf komplexere Fragen einzulassen, die bei wissenschaftlicher Selbstbeobachtung in Theorie und Praxis entstehen.

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51122 Forschungskolloquium

Aktuelle Forschungsprobleme der Alten Geschichte

(zus. mit Wilfried Nippel)

Mittwochs, 18-20

FRS 191, 4026

Das Kolloquium bietet ein Forum der Diskussion aktueller Fragen althistorischer Forschung und der Erörterung disziplingeschichtlicher Probleme. Diskussionen von Neuerscheinungen, Vorstellungen von Arbeitsvorhaben und anderes werden sich abwechseln. Das Kolloquium steht allen an althistorischen Fragen Interessierten offen; die Teilnahme auch von Studierenden jüngerer Semester ist ausdrücklich erwünscht.

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