Humboldt-Universität zu Berlin - Alte Geschichte

Die Briefe Ulrich Kahrstedts an Eduard Meyer (1909 - 1930)

Vorbemerkung
 
Hiermit werden die erhaltenen Briefe und Postkarten Ulrich Kahrstedts, des engsten Schülers Eduard Meyers, an seinen Meister in historisch getreuer Transkription vorgelegt. Die Gegenbriefe Meyers haben sich im Göttinger Nachlaß Kahrstedts nicht gefunden. Eine Anfrage vom Juni 2001 an die Tochter Kahrstedts, Ingrid Brainard (West Newton, USA), die nach Auskunft von Christhard Hoffmann (Bergen) noch im Besitz zahlreicher Papiere ihres Vaters sein sollte, kam leider zu spät; Frau Brainard war kurz zuvor verstorben.
Das Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, das den Hauptteil des Nachlasses von Eduard Meyer aufbewahrt, und die Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preussischer Kulturbesitz mit ihrem Teilnachlaß Ed. Meyer erteilten die Publikationsgenehmigung und gaben jede erdenkliche Unterstützung.
Der Bearbeiter hat von verschiedener Seite Auskunft erhalten, namentlich aber vor allem den studd. phil. Katja Wannack und Kerstin Gruihn für umsichtige Hilfe bei der Literaturbeschaffung bzw. bei höheren Formen der Computerarbeit zu danken.
Was die technische Seite der Transkription betrifft, so wurden Wortlaut, orthographische Eigenheiten und Zeichensetzung der Originale möglichst beibehalten. So erklären sich Sätze, die ohne Punkt enden. Jedoch wurden Abkürzungen wie „Marbger“ für „Marburger“, Ghrt für Geheimrat usw. stillschweigend aufgelöst, sofern Kahrstedt nicht selbst den Punkt gesetzt hatte. Kürzel, die den an diesen Texten Interessierten ohnehin vertraut sind, blieben erhalten, so „Thuk.“ für „Thukydides“, „G. d. A.“ für Meyers „Geschichte des Altertums“ und dergleichen. Auch  „u“ für „und“, „i“ bei Ortsangaben für „in“ und die verschiedenen Abkürzungen für „Unteroffizier“ wurden, weil auch so verständlich und zugleich bezeichnend für Kahrstedts Stil, nicht bearbeitet.
K. spart sich sehr oft die Pünktchen über ö, ä usw., auch den i-Punkt; hier schien der Eingriff des Bearbeiters erforderlich. Gelegentlich wurde bei einem Werktitel auch das fehlende Anführungszeichen ergänzt. - Nicht immer ließ sich entscheiden, ob Kahrstedt Wörter getrennt oder zusammengeschrieben hat; daher findet der Leser z. B. „so dass“ neben „sodass“.
Stark verdorbene Satzkonstruktionen, für die sich in den Briefen vom 29.01.1915 und 16.09.1915 bemerkenswerte Beispiel finden, sind nicht korrigiert worden, weil sie Zeugnisse eigener Art für die damalige psychische Belastung Kahrstedts darstellen. Wo in leichten Fällen ein Eingriff in den Text ratsam schien, bringen die „zusätzlichen Bemerkungen“ sowohl die geänderte Passage als auch die originale, noch unverbesserte Stelle - diese dann allerdings in abgekürzter Form, um nur rasch anzuzeigen, worauf es hier ankam.
Kahrstedts Griechisch wird originalgetreu wiedergegeben.
Die Autographen weisen fast sämtlich Lochungen auf, doch ließen sich die so entstandenen Textlücken problemlos - und daher stillschweigend - ergänzen. Alle Briefschlüsse sind vereinfacht, ohne die Abstufungen der Originale, reproduziert.
Wenn schließlich Kahrstedt einen Personennamen versehentlich falsch geschrieben oder nur in abgekürzter Form genannt hat, so folgt - um die Suche am Computer zu erleichtern - der Name korrekt geschrieben in eckigen Klammern (und im Nominativ; dies wird selbstverständlich durch „Hg.“ als Zutat des Bearbeiters ausgewiesen).
 
 
G. Audring
Berlin, im Februar 2003

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