Juden in Berlin 1918-1938. Zwischen Akkulturation, Behauptung, Verfolgung und Entrechtung
Bearbeiter: Dr. Christoph Kreutzmüller, Johanna Langenbrinck
Berlin war im Untersuchungszeitraum einerseits eine jüdische Metropole, in der zeitweilig mehr als 170.000 Juden lebten, andererseits aber auch Schauplatz gewaltsamer Verfolgung. Auf Gewalt und Entrechtung reagierten die jüdischen Berlinerinnen und Berliner mit vielfältigen Strategien zur Selbstbehauptung, die bislang nur am Rande in den Blick der Forschung gekommen sind. Beide Forschungsprojekte sind auf einander bezogen, bilden zwei Perspektiven auf einen gemeinsamen Untersuchungsgegenstand, die ergänzt werden durch eine Untersuchung der zeitgenössischen internationalen Reaktionen auf die Ereignisse in Berlin.
Das Forschungsvorhaben versteht sich als gemeinsames Projekt der Humboldt-Universität zu Berlin und der Hebrew University Jerusalem. Yohai Cohen (Hebrew University) wird sich auf die Behauptungsstrategien, Johanna Langenbrinck (Humboldt-Universität zu Berlin) sich auf die Entrechtung und Verfolgung konzentrieren. Dr. Christoph Kreutzmüller untersucht die internationalen Reaktionen auf die Judenverfolgung in Berlin.
Um die spezifischen sozioökonomischen Rahmenbedingungen auszuloten, wurde vom 21. bis zum 24. Oktober 2012 an der Hebrew University Jerusalem die Konferenz "National Economies (Volks-Wirtschaft). Racism and Economy in Europe Between the Wars (1918-1939)" abgehalten. Der Konferenzband ist im August 2015 unter dem Titel "National Economies" erschienen (http://www.cambridgescholars.com/national-economies).
Link zur Rezension des Konferenzbandes
Das Projekt wurde gefördert von der Einstein Stiftung Berlin.