Raub jüdischen Eigentums in Jugoslawien 1940 - 1945 (Sanela Schmid, Christoph Schölzel)
Bearbeiter/in: Dr. Sanela Schmid und Dr. Christian Schölzel
Das Projekt dient der Entwicklung eines wissenschaftlichen Netzwerkes zum Thema "Raub jüdischen Eigentums in Jugoslawien [1940]/1941-1945" durch drei Tagungen und die online-Publikation der Referate dieser Workshops.
Die Bildung eines Netzwerks bietet sich aus zwei Gründen an: Erstens gilt es, die disparaten Quellenüberlieferungen zum Thema wie auch die fragmentarischen (lokalen) Forschungen in transnationaler Kooperation zusammenzutragen und so Perspektiven einer breiteren transnationalen Erforschung zu entwickeln: Eine transnationale Vernetzung zur Quellenlage wie zum Forschungsstand ist umso wichtiger, als auch das historische Thema nur transnational zu erforschen ist. Jugoslawien wurde in unterschiedliche Besatzungsgebiete, aufgeteilt, die alle nach der ihnen eigenen Logik funktionierten und in denen der Raub von den jeweiligen Besatzern mit Hilfe der Kollaborateure unterschiedlich umgesetzt worden ist. Die Täter kamen aus Deutschland, Ungarn, Bulgarien, Italien und Jugoslawien, d.h. die Enteignung wurde z.T. bereits in diesen Ländern geplant und kam auch der Bevölkerung dieser Länder zugute.
Die Opfer von damals sind spätestens seit dem Zerfall Jugoslawiens ebenfalls multinational geworden, wobei ihre Geschichte nun vorwiegend national bzw. ethnisch erzählt wird. Zweitens soll daher auch ein transnationaler Austausch über erinnerungsgeschichtliche Ansätze erfolgen, um den Umgang mit dem Thema im sozialistischen Jugoslawien und seinen Nachfolgestaaten besser zu erforschen.
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.