Humboldt-Universität zu Berlin - Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2024/25

PD Dr. Benno Nietzel – Wintersemester 2024/25

 

 

PROSEMINAR  -  51410

Die Wiedergutmachung für NS-Unrecht von 1945 bis heute

Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und Europa stellte sich die Frage, in welcher Weise die verursachten Schäden und das verübte Unrecht kompensiert werden konnten. Das Seminar verfolgte die verwickelte, transnationale Geschichte der Wiedergutmachung für NS-Unrecht von ihren Anfängen bis in die Gegenwart, in der noch immer nicht alle Probleme gelöst sind. Dabei werden unterschiedlichste Quellen herangezogen, die das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Weil die Wiedergutmachung eng mit anderen Komplexen wie Geschichtspolitik,  Erinnerungskultur und Historiographie verknüpft ist, bietet das Seminar auch eine Einführung in die lange Nachgeschichte des Nationalsozialismus seit 1945.

Montags 12.00 – 14.00 Uhr, FRS 191-193, 5. Etage, Raum 5009

Beginn: 21.10.2024

 

 

BACHELORSEMINAR -  51420

Nationalsozialismus global: die öffentliche Wahrnehmung des „Dritten Reiches“ in der Welt

Das nationalsozialistische Deutschland war kein abgeschotteter Propagandastaat. Weltweit konnten Menschen die mediale Berichterstattung über die Entwicklung des „Dritten Reiches“ verfolgen, gleichzeitig versuchte die NS-Regierung, auf die internationale Öffentlichkeit in ihrem Sinne einzuwirken. In fast allen Ländern der Welt gab es Gegner und Sympathisanten des Regimes, außerdem viele Menschen, die sich nicht sonderlich für Deutschland interessierten oder eine sehr eigene Sicht auf die NS-Diktatur pflegten. Im Seminar geht es um die Frage, wie das „Dritte Reich“ und seine Politik weltweit öffentlich wahrgenommen und diskutiert wurden. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Ländern und Gesellschaften des globalen Südens liegen, in denen die Sicht auf NS-Deutschland und den von ihm begonnenen Weltkrieg stark von kolonialen Bezügen bestimmt war.

Mittwochs 10.00 – 12.00 Uhr, Hausvogteiplatz 5-7 (HV5), 3. Etage, Raum 0319-22 (Seminarraum)

Beginn: 16.10.2024

 

 

MASTERSEMINAR  -  51441

Zur Wissensgeschichte von politischem Extremismus im 20. und 21. Jahrhundert

Das Erstarken von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den letzten Jahren hat die wissenschaftliche Beschäftigung damit hochaktuell werden lassen. In dem Seminar soll diese Entwicklung in eine längere historische Perspektive gerückt und die Frage gestellt werden, in welcher Weise verschiedene Wissenschaftsdiziplinen (u.a. Soziologie, Politologie, Psychologie) im Verlauf der Zeit politischen „Extremismus“ definiert und erklärt haben. Dabei wird ein weites Themenspektrum eröffnet, das von frühen Diskussionen über die Frage, warum Menschen zu Nazis wurden, über das Schreckbild des „Kommunisten“ im Kalten Krieg bis hin zu aktuellen wissenschaftlichen Erklärungen für die „Radikalisierung“ islamistischer Gewalttäter und die Hinwendung vieler Menschen zu politischem Populismus reicht.

Donnerstags, 10.00 – 12.00 Uhr, FRS 191-193, 5. Etage, Raum 5008

Beginn: 17.10.2024

 

 

FORSCHUNGSKOLLOQUIUM -  51488

Forschungskolloquium zur Geschichte des Nationalsozialismus

Donnerstags, 16.00 – 18.00 Uhr, FRS 191 – Raum 4026

Beginn: 07.11.2024

Progamm siehe unter "Kolloquia"

 

 

Dr. Sina Fabian – Wintersemester 2024/25

 

Übung – 51455

Frühe NS- und Holocaustforschung

Bereits während des Nationalsozialismus und des Holocaust begannen Wissenschaftler:innen und nicht-wissenschaftlich ausgebildete Personen ihn zu erforschen oder Quellen zum Beweis des Terrors und der Vernichtung zu sammeln. Die Übung widmet sich diesen frühen analytischen Deutungen und Dokumentationen, die teils bis heute die Forschung prägen, z.B. Franz Neumanns „Behemoth“, Ernst Fraenkels „Doppelstaat“. Während die bahnbrechenden Arbeiten von Hannah Arendt und Raul Hilberg bekannt sind, sind während der Verfolgung oder kurz danach entstandene Dokumentationen erst in den letzten Jahren stärker von der Forschung beachtet worden.

Neben der Diskussion der Forschungsliteratur liegt ein Schwerpunkt der Übung auf der Arbeit mit zeitgenössischen Texten und Quellen.

donnerstags, 10.00 – 12.00 Uhr, HVPL 5-7, Raum 0319-22 (3. OG)

 

Einführungskurs - 51601

Genuss und Gefahr in der Moderne

Im Einführungskurs widmen wir uns dem spannungsvollen Verhältnis von Genuss und Gefahr in einer historischen Langzeitperspektive. Was jeweils als Genuss und/oder als Gefahr galt, war historisch wandelbar. Neben Genussmitteln, die auch heute noch als Gefahr wahrgenommen werden, wie Alkohol und Tabak, wurden zeitweise auch solche als gefährlich angesehen, die heute als gesund gelten, etwa Tee. Wir untersuchen zeitspezifische Genüsse, die ein breites Spektrum abdecken und fragen, was, warum, zu welcher Zeit für wen als „gefährlich“ galt.

Neben den inhaltlichen Schwerpunkten vermittelt der Kurs Grundlagen des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens. Dazu gehören das Arbeiten mit historischen Quellen, wissenschaftliche Texte recherchieren, lesen und verstehen sowie das Entwickeln wissenschaftlicher Fragestellungen. Wir erarbeiten Schritt für Schritt die Grundlagen zum Verfassen einer Hausarbeit.

donnerstags, 12.00 – 14.00  Uhr, HVPL 5-7, Raum 0319-22 (3. OG)

 

 

 

 

 

 

 

Prof. Dr. Franka Maubach – Sommersemester 2024 - ehemalige LS-Vertretung

 

Vorlesung – 51401

Pogrom. Zur Geschichte einer Gewaltpraxis

Der Begriff »Pogrom« wird hierzulande vor allem mit den Novemberpogromen 1938 verbunden. Dabei reicht seine Etymologie und die Geschichte der Gewaltpraxis bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Seit 1881, als es im Zarenreich zu einer ersten Gewaltwelle kam, bezeichnet der Begriff vor allem antisemitische, von der Mehrheitsbevölkerung mitgetragene Exzessgewalt.

In der Vorlesung fragen wir danach, wie Pogrome definiert und mit welchen theoretischen Konzepten sie untersucht werden können. Wir betrachten die verschiedenen Wellen antisemitischer Pogromgewalt in Osteuropa, aber auch Pogrome im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, während des Zweiten Weltkriegs und nach 1945 sowie in der Transformationszeit nach 1989/91. Eignet sich der Begriff, um Gewaltereignisse in ganz unterschiedlichen politischen Systemen und historischen Zeitphasen präzise zu erfassen? Oder brauchen wir andere, je spezifische Begriffe?

Die Vorlesung trainiert den Umgang mit Definitionen und deren Grenzen und zielt auf das differenzierte Verständnis einer historischen Gewaltform.

mittwochs, 10.00 – 12.00 Uhr, UdL 3038/035

 

 

Übung – 51462

Grenadierstraße. Zur Geschichte einer Berliner Straße 1919 – 1945

Die im »Scheunenviertel« gelegene Grenadierstraße (heute: Almstadtstraße) wurde seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts Anlaufstelle, Zwischenstation und Lebensmittelpunkt osteuropäisch-jüdischer (Flucht-)Migration. Hier lebten, vorübergehend oder dauerhaft, Juden und Jüdinnen, die vor den Pogromen im Zarenreich oder nach dem Ersten Weltkrieg geflüchtet waren. In der Weimarer Republik entwickelte sich die Grenadierstraße zu einem lebendigen Zentrum osteuropäisch-jüdischen Lebens, zugleich wurde sie schon vor und noch mehr nach 1933 zum Zielort antisemitischer Gewalt. Wir erkunden die Geschichte der Straße in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus und verbinden dabei lokale und transnationale Migrationsgeschichte. Zudem fragen wir, ob und wie die Straßengeschichte im heutigen Straßenbild noch sichtbar ist, und denken darüber nach, wie ein geschichtswissenschaftlicher Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur aussehen könnte.

mittwochs, 14.00 – 16.00 Uhr, FRS 191/193, Raum 5009

 

 

Exkursion – 51613

Grenadierstraße. Zur Geschichte einer Berliner Straße 1919 - 1945

Die im »Scheunenviertel« gelegene Grenadierstraße (heute: Almstadtstraße) wurde seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts Anlaufstelle, Zwischenstation und Lebensmittelpunkt osteuropäisch-jüdischer (Flucht-)Migration. Hier lebten, vorübergehend oder dauerhaft, Juden und Jüdinnen, die vor den Pogromen im Zarenreich oder nach dem Ersten Weltkrieg geflüchtet waren. In der Weimarer Republik entwickelte sich die Grenadierstraße zu einem lebendigen Zentrum osteuropäisch-jüdischen Lebens, zugleich wurde sie schon vor und noch mehr nach 1933 zum Zielort antisemitischer Gewalt. Wir erkunden die Geschichte der Straße in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus und verbinden dabei lokale und transnationale Migrationsgeschichte. Zudem fragen wir, ob und wie die Straßengeschichte im heutigen Straßenbild noch sichtbar ist, und denken darüber nach, wie ein geschichtswissenschaftlicher Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur aussehen könnte.

mittwochs, 14.00 – 16.00 Uhr, FRS 191-193, Raum 5009

 

 

Masterseminar – 51438

Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus in der Bundesrepublik und in der DDR

Kommentar folgt

freitags, 10.00 – 12.00, FRS 191-193, Raum 4031

 

 

Forschungskolloquium – 51484

Forschungskolloquium „Nationalsozialismus und Rassismus“

donnerstags, 16.00 – 18.00 Uhr, FRS 191-193, Raum 4026

 

 

 

 

Dr. Sina Fabian – Sommersemester 2024

 

Bachelorseminar - 51420

Global Fascism (auf Englisch)

“Fascism” is a widely used term to describe current illiberal regimes and movements. We will examine it from a historical perspective in order to determine what differentiates Fascism from other authoritarian regimes and dictatorships. The course therefore looks at new approaches to the history of Fascism, considering transnational and global developments and interconnections. It combines discussions on theoretical frameworks with specific case studies. We will explore various definitions and forms of Fascism while discussing the advantages and limitations of global and imperial history approaches.

donnerstags, 10.00 – 12.00 Uhr, HVPL 5-7, Raum 0319-22 (3. OG)

 

 

Übung - 51458

Gerichtsprozesse als historische Quelle

Die Übung widmet sich epochenübergreifend Gerichtsprozessen und Verhörprotokollen als Gegenstand geschichtswissenschaftlicher Analysen. Anhand von Fallstudien diskutieren wir Erkenntnispotenziale, aber auch methodologische Probleme im Umgang mit diesen Quellengattungen. Dabei kann sich gerade der epochenübergreifende Zugang als gewinnbringend erweisen, um Erkenntnisse und methodische Ansätze aus der Vormoderne für die Moderne und vice versa nutzbar zu machen.

donnerstags, 12.00 – 14.00 Uhr, FRS 191-193, Raum 4026