Humboldt-Universität zu Berlin - Geschichte Osteuropas

Lehrstuhl für die Geschichte Osteuropas

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Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Jörg Baberowski

 

Die Mitarbeiter des Lehrstuhls für Geschichte Osteuropas beschäftigen sich in Forschung und Lehre mit der Geschichte des russischen Imperiums und der Sowjetunion. Russland ist Revolution und Kommunismus. Roter Terror und Kalter Krieg. Ein großer Birkenwald. Die Weiten der Steppe und die Tiefen Sibiriens. Das Land der Zaren und der Orthodoxen, der Terroristen und der Antisemiten. Russland ist ein Rohstoffstaat. Halb Europa, halb Asien. Ein Imperium. Eine Supermacht.


Die Geschichte Osteuropas reicht von der Expansion des Moskauer Reiches bis zur Entstehung des weltumspannenden sowjetischen Imperiums. Die Beschäftigung mit der Geschichte Russlands und der Sowjetunion ist mehr als nur regionalwissenschaftliche Forschung. Sie zeigt uns Europa in seiner Andersartigkeit und Verflechtung. Denn Rußland war immer ein Teil Europas, und es war stets auch sein Gegenteil, ein Ort, an dem sich zeigte, was über Europa gesagt und gedacht werden konnte. So gesehen ist die russische Geschichte des 18., 19. und 20. Jahrhunderts eine europäische Geschichte. Ihr widmen sich die Mitarbeiter des Lehrstuhls.


In der Lehre wenden wir uns den „großen“, stets aktuellen Fragen der Geschichte Osteuropas zu: Was war das Zarenreich und was war die Sowjetunion? Was unterscheidet ein Imperium vom Nationalstaat? Was machte Peter I. und Katharina II. zu „großen“ Zaren? Warum erhielt Alexander II. den Beinamen „Befreier“? War Alexander III. ein Despot und der letzte Zar Nikolaj II. ein „Schwächling“? War der Aufruhr des Jahres 1917 eine Revolution? Wie konnte eine Clique von Hasardeuren den Olymp der Kremlmacht erklimmen? Weshalb geriet die Sowjetunion in den achtziger Jahren in eine Staatskrise? Und was sagen uns Geschichtsbilder über die gegenwärtige Politik Russlands?