Humboldt-Universität zu Berlin - Südosteuropäische Geschichte

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2024/25

Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Hannes Grandits

Forschungskolloquium 51480 (2 SWS): Themen und Theorien und Forschungsansätze in der Geschichte Südost-/Mitteleuropas und Berliner Forschungskolloquium Südosteuropa

Fr 14-18, DOR 24, Raum 1.402, Präsenz

In diesem Nachwuchsforscher/innen-Kolloquium werden neue Forschungsthemen und -fragen zur Geschichte und Historischen Anthropologie Südosteuropas vorgestellt sowie anhand von ausgewählter Literatur aktuelle theoretische und methodische Probleme des Fachs reflektiert. Das aktuelle Programm findet sich immer auf der Homepage des Lehrstuhls für Südosteuropäische Geschichte.

 

Masterseminar 51431 (2 SWS): The Habsburg Empire 1848-1918: old controversies, new perspectives

Do 10-12, DOR 24, Raum 1.404, Präsenz

At the transition from the 19th to the 20th century, the Habsburg Empire was regarded as one of the particularly diverse empires in the European and global world of the time. In this fin-de-siècle, it was seen by many as an attractive center of European "high culture" and science. Others, on the other hand, saw it as embroiled in deep nationalist conflicts and characterized by political blockades.

In this seminar, old controversies of historiographical interpretation ("doomed to failure" and why?) will be critically reviewed. At the same time, it will provide an insight into new approaches that have in many respects led to a new understanding of this state and its heterogeneous society.

 

Forschungsseminar 51496 (2 SWS): Akteursorientierung und Theoriebezugnahmen im Forschungsprozess

Do 14-16, DOR 24, Raum 1.405, Präsenz

In diesem Forschungsseminar werden von den Teilnehmer/innen eigene Themenstellungen quellenorientiert er- und bearbeitet. Es geht um die sehr konkrete Entwicklung einer Fragestellung sowie um Möglichkeiten der Formulierung/Darstellung/Kontextualisierung historischer Problemzusammenhänge. Diese Lehrveranstaltung dient somit sehr forschungsnah dem Training einer bevorstehenden (bzw. der laufenden) selbständigen Master- bzw. Abschlussarbeit.

Ein besonderer Schwerpunkt wird auf akteursorientierten Herangehensweisen liegen. Es geht zudem um die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen theoretischen Konzepten und ihre „Passgenauigkeit“ für das jeweilige Forschungsproblem.

 
Lehrveranstaltungen von Dr. Ruža Fotiadis

Übung 51470 (2 SWS): Freundschaft und internationale Beziehungen in historischer Perspektive

Do 14-16, DOR 24, Raum 1.404, Präsenz

Freundschaft begleitet seit jeher außenpolitische Diskurse und bildet einen integralen Teil der Sprache zwischenstaatlicher Kontakte und Verträge. Die Anrufung von Freunden auf internationalem Parkett wird jedoch oftmals als rhetorische Floskel abgetan oder aber als informelle Beziehung negativ mit Korruption, Klientelwirtschaft und Klüngel konnotiert. In dieser Übung hingegen werden unter Rückgriff auf aktuelle Forschungsansätze Chancen und Grenzen von Freundschaft als Analysekategorie für die Untersuchung internationaler Beziehungen in historischer Perspektive ausgelotet.

Literatur:

  • Berenskoetter, Felix; van Hoef, Juri: Friendship and Foreign Policy, in: Oxford Research Encyclopedia of Politics 2017, DOI: 10.1093/acrefore/9780190228637.013.429 .
  • Descharmes, Bernadette et al. (Hg.): Varieties of friendship. Interdisciplinary perspectives on social relationships, Göttingen 2011.
  • Fotiadis, Ruža: Freundschaftsbande. Griechisch-serbische Geschichts- und Gegenwartsdeutungen vor dem Hintergrund der Jugoslawienkriege 1991-1999 (Moderne europäische Geschichte, Bd. 18). Göttingen: Wallstein Verlag 2021.
  • Koschut, Simon; Oelsner, Andrea (Hg.), Friendship and International Relations, Palgrave 2014.

 

Lehrveranstaltungen von PD Dr. Nenad Stefanov

Proseminar 51410 (2 SWS), Gruppe 6: Der Balkan und die Sowjetunion. Von der Komintern bis zum Ende des Eisernen Vorhangs

Di 16-18, HVPL 5-7, Raum 0319-22, Präsenz

Heute schweift der Blick, geht es um Verbindungen zwischen Balkan und Russland schnell in entlegene Vergangenheiten mit Stichworten wie Slawen und Orthodoxie. Dabei war es die Sowjetunion, die große Teil dieser Region für ein halbes Jahrhundert lang geprägt hat: ideologisch schon seit den 1920er Jahren mit dem Versprechen von nationaler und sozialer Emanzipation, später nach 1945, in der Organisation Herrschaft und Repression. Wir beschäftigen uns mit dem Ideentransfer zwischen sowjetischen Ideologien und Kommunisten auf dem Balkan in der Zwischenkriegszeit, sowie mit der konfliktträchtige Beziehungsgeschichte zwischen Unterstützung, Anpassung und Kritik der sowjetischen Ordnung in Südosteuropa nach 1945 bis zum Zerfall der Sowjetunion und dem Beginn der Kriege in Jugoslawien 1991.

Literatur:

  • Brigitte Studer, Reisende der Weltrevolution. Eine Globalgeschichte der Kommunistischen Internationale, Berlin 2020.

  • Milovan Djilas, Gespräche mit Stalin, Frankfurt am Main 1962.

  • Svetozar Rajak, Yugoslavia and the Soviet Union in the Early Cold War: Reconciliation, Comradeship, Confrontation, 1953-1957, London 2010.