An den Grenzen der Souveränität. Die Pariser Vorortverträge von 1919/20 und das moderne Völkerrecht
- Leitung: Prof. Dr. Marcus M. Payk
- Projektmitarbeiter: Karin Trieloff, Timo Walz
Das Projekt stellt den Pariser Friedensschluss nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in den Kontext der längerfristigen Entwicklung des Völkerrechts seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Es werden Konstruktionsmuster und Wirkungsbedingungen des Völkerrechts in der internationalen Politik analysiert, indem einerseits nach der sinnstiftenden und handlungsorientierenden Funktion normativer Weltvorstellungen, andererseits nach der konkreten Tätigkeit von Juristen in der Diplomatie gefragt wird. Damit rücken Zuschreibungen von Recht, Rechtlichkeit und Verrechtlichung in den Vordergrund, die von der herkömmlichen Ideen- und Disziplingeschichte des Völkerrechts bislang wenig beachtet worden sind, die aber zu einem neuen Verständnis der Pariser Friedensverträge beitragen und grundsätzliche Einsichten in das Verhältnis von Recht und Politik erlauben.
Das Projektvorhaben wurde seit Juli 2011 von der VolkswagenStiftung mit einem Dilthey-Fellowship gefördert (Pressemitteilung).
Einzelprojekte:
- Marcus Payk: Frieden durch Recht? Der Aufstieg des modernen Völkerrechts und der Friedensschluss nach dem Ersten Weltkrieg (Habilitationsschrift, ausgezeichnet mit dem Otto-Hintze-Preis der Michael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung).
- Karin Trieloff: Gerichtsprozesse im Rheinland unter alliierter Besatzung 1918-1930 (Dissertation).
Ausgewählte Kooperationen und Veranstaltungen:
- Arbeitskreis Geschichte, Recht und Rechtsgeschichte (zusammen mit Julia Eichenberg, Benjamin Lahusen, Kim Christian Priemel) (seit 2014).
- Juristen in der internationalen Politik. Praxis und Praktiker des Völkerrechts im 19. und 20. Jahrhundert (seit 2016).
- Workshop, 21./22. Juni 2018: Rupture and Resumption. Crises of Diplomatic Practice in the 20th Century (zusammen mit Julia Eichenberg).
- Workshop, 26./27. Januar 2018: Die Grenzen der Gerichtsbarkeit. Irritationen und Herausforderungen der Justiz in Deutschland im 20. Jahrhundert (zusammen mit Benjamin Lahusen, Marcus Payk, Johanna Rakebrand, Karin Trieloff, Timo Walz).
- Internationale Konferenz, 24. bis 26. November 2016: State Socialism, Legal Experts and the Genesis of International Criminal and Humanitarian Law after 1945 (zusammen mit Raluca Grosescu/Ned Richardson-Little, U Exeter; Dietmar Müller/Stefan Troebst, GWZO Leipzig).
- Workshop, 21. bis 23. Mai 2015: Beyond Versailles. Governance, Legitimacy, and the Formation of New Polities after the Great War (zusammen mit Roberta Pergher, IU Bloomington).
- Diskussion zur Völkerrechtsgeschichte auf dem Blog des Arbeitskreises junger Völkerrechtswissenschaftler*innen (2014).
- Studentische Arbeitsgruppe (Q-Team): Jenseits der Erfüllungspolitik. Die Umsetzung des Versailler Vertrages in Deutschland 1919-1933 (2014/15).